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Ein fabelhaftes neues Luxushotel in Nordkorea?

Luxus ist nicht das erste Wort, das bei der Beschreibung von Nordkorea in den Sinn kommt. Doch anlässlich des 100. Geburtstags von „Eternal Leader“ Kim Il-sung am 15. April soll das höchste und schickste Gebäude in Pjöngjang eröffnet werden: das Ryugyong Hotel. Offizielle Beschreibungen des 1.080 Fuß hohen Gebäudes versprechen 3.000 Suiten, Geschäftseinrichtungen, eine Aussichtsplattform und Drehrestaurants. Ryugyong bedeutet übersetzt "Hauptstadt der Weiden", wurde aber von Witzbolden als "Hotel des Schicksals" bezeichnet. Die unansehnliche Pyramidenstruktur hat zu Vergleichen mit einer bösen Burg oder einem erdgebundenen Todesstern aufgerufen. In früheren Jahren wurde es von Experten auch als „Ghostscraper“ bezeichnet, da das Gebäude leer und unvollendet stand. Die Bauarbeiten begannen 1987 und wurden erst fünf Jahre später während eines schweren wirtschaftlichen Abschwungs eingestellt. Das Pjöngjang-Regime war von dem unvollendeten Hotel so beschämt, dass es aus Fotos herausgesprengt wurde. Vor vier Jahren gab Nordkorea bekannt, dass es eine Partnerschaft mit dem ägyptischen Konglomerat Orascom Group geschlossen hat, um die Bauarbeiten zu einem geschätzten Preis von 1 bis 2 Milliarden US-Dollar abzuschließen. Das Projekt wird als Teil eines breiteren Versuchs gesehen, Pjöngjang als eine boomende, moderne Stadt darzustellen, die dazu beitragen wird, westliche Touristen und Investoren anzuziehen. Angesichts der Gerüchte, dass unter dem glänzenden neuen Äußeren des Hotels minderwertige Beton- und geneigte Aufzugsschächte liegen, möchten Besucher möglicherweise andere Unterkünfte in Betracht ziehen.

Ein fabelhaftes neues Luxushotel in Nordkorea?