Das Smithsonian basiert auf einer Reihe umfangreicher und vielfältiger Sammlungen - amerikanischen Ikonen wie dem sorgfältig erhaltenen Sternenbanner und dem Apollo 11-Befehlsmodul. Chinesische Bronze- und Jadekunstwerke aus der Zeit vor 5.000 Jahren und eine vergleichsweise moderne Michelangelo-Zeichnung, die erst 500 Jahre alt ist; kulturelle Prüfsteine wie Dorothys rubinrote Pantoffeln aus dem Zauberer von Oz und Fonzies Lederjacke. Unsere Sammlungen sind jedoch mehr als nur ein Mittel, um die Geschichte zu erzählen. Sie bieten auch eine Fülle von Daten, mit denen Forscher Einblicke in einige der drängendsten Probleme der Welt gewinnen können.
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Entomologie-Forschungstechniker Nor Faridah Dahlan mit gefrorenen Gewebeproben. (Donald E. Hurlbert / NMNH, SI) 
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- Inka-Landstraße
Wissenschaftliche Sammlungen, die vor einem Jahrhundert oder mehr erworben wurden, werden verwendet, um Herausforderungen wie dem Klimawandel, der Identifizierung invasiver Arten und der Bekämpfung tödlicher Krankheiten zu begegnen. Mit Smithsonian-Tiergewebeproben aus dem späten 19. Jahrhundert konnten Forscher ein mit HIV-2 in Zusammenhang stehendes Immundefizienzvirus bis ins Afrika des 19. Jahrhunderts zurückverfolgen. Erhaltene Vogelproben haben es Wissenschaftlern ermöglicht, die Geflügelpest mit dem verheerenden menschlichen Grippestamm von 1918 zu vergleichen. Diese Studie zeigte, dass die Stämme der Vogelgrippe und der menschlichen Grippe nicht miteinander verwandt waren, wie zuvor angenommen wurde. Dieses Wissen wird bei zukünftigen Forschungen zur Verhinderung von Pandemien hilfreich sein.
Die Smithsonian-Sammlungen tragen auch zur Wiederherstellung gefährdeter Arten, zur Fortpflanzungsbiologie, zum Genomressourcen-Banking, zur medizinischen Forschung, zur forensischen Analyse, zur Biosicherheit und zur weltweiten Erhaltungspolitik bei. Unsere Sammlungen eignen sich besonders für die Proteomik, die Untersuchung der Struktur und Funktion von Proteinen. Dieses zunehmend wichtige Gebiet der biologischen und medizinischen Forschung wird es uns ermöglichen, Artefakte und Proben zu untersuchen, um zu erklären, wie sie entstanden sind, woher sie stammen und was zu ihrer Verschlechterung führt. Die Proteomik gibt uns wichtige neue Techniken zur Untersuchung der dynamischen Aktivitäten von Organismen in einer Population und der Rolle, die sie in Ökosystemen gespielt haben.
Als konkreter Beweis für historische Trends helfen wissenschaftliche Sammlungen den Forschern, die Zukunft vorauszusehen. Das vielleicht Spannendste an der wissenschaftlichen Forschung ist jedoch, dass wir normalerweise keine Ahnung haben, was daraus entstehen wird. Wie der theoretische Physiker Hendrik Casimir einmal über die modernen wissenschaftlichen Durchbrüche bemerkte: „Ich glaube, es gibt kaum ein Beispiel für Innovationen des 20. Jahrhunderts, das nicht dem wissenschaftlichen Grundgedanken verpflichtet ist.“ Die Wahrheit ist, dass sich Anwendungen manchmal nicht anbieten Jahre oder Jahrzehnte. The Smithsonian wird unsere Sammlungen weiterhin nicht nur der Öffentlichkeit zugänglich machen, sondern auch revolutionäre Erkenntnisse aus wissenschaftlichen Untersuchungen liefern. Diese Erkenntnisse werden das Warten wert sein.
G. Wayne Clough ist Sekretär der Smithsonian Institution.
