Wenn Sie einen männlichen Koala brüllen hörten, ihn aber nicht sahen, könnten Sie annehmen, dass eine große, tödliche Kreatur hinter den Eukalyptusblättern lauerte. Halbes Grunzen, halbes Kichern, der Paarungsruf des Koala, so die Forscher vor einigen Jahren, ist etwa 20-mal niedriger als die Geräusche, die andere Säugetiere ähnlicher Größe machen. Eine neue Studie zeigt nun, dass Koalas ein spezielles Paar "fleischiger Lippen" verwenden, die sich außerhalb ihres Kehlkopfes (oder ihrer Sprachbox) befinden, um dieses tiefe Grunzen hervorzurufen.
Diese zusätzlichen Stimmlippen, die, soweit das Team weiß, bei Säugetieren einzigartig sind, befinden sich an der Öffnung zwischen der Nasen- und Mundhöhle des Tieres. Der Guardian erklärt, wie leicht krankhaft das Team den Zweck dieser merkwürdigen Faltungen überprüft hat:
Um zu testen, ob diese Velarfalten hinter den seltsamen Lautäußerungen des Koala stecken, haben die Forscher drei (Koala-) Leichen in die Hände bekommen. Anschließend wurde mit einer endoskopischen Videokamera, die die Ergebnisse aufzeichnete, eine „4, 4-Liter-Pumpe“ angebracht, um Luft aus dem Hals abzusaugen. Diese Einstellung imitiert die Anrufe des Koala ziemlich gut.
Warum Koalas alles unternommen haben, um dieses spezielle Organ zu entwickeln, bleibt eine offene Frage, berichten die Forscher. Obwohl es höchstwahrscheinlich etwas mit einer weiblichen Vorliebe für tiefe, grausige Liebesrufe zu tun hat.
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