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18 Wege, um in diesem Jahr das 100-jährige Bauhaus-Jubiläum in Deutschland zu feiern

In der Zeit zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg entstand die Bauhaus-Schule für Gestaltung mit einer radikalen Mission: eine neue Art des Lebens in der modernen Welt durch die Vereinigung von Kunst und Handwerk zu bewirken. Das 1919 vom Architekten Walter Gropius gegründete Bauhaus öffnete seine Pforten in Weimar, einem langjährigen Hotspot für kreative Köpfe und das politische Zentrum der neuen demokratischen Weimarer Republik. Zusammen mit den Avantgarde-Künstlern, die er aus Deutschland und ganz Europa rekrutierte, trat Gropius für das Prinzip ein, dass "Form folgt Funktion", Ideale der Einfachheit und Praktikabilität umfasst und die Verwendung von mutigen, geometrischen Formen und Grundfarben in Architektur, Kunst und Design fördert .

Weimar, die offizielle Wiege des Bauhauses, gilt als Zentrum der Bewegung des 20. Jahrhunderts. Allein in Thüringen können Sie noch mehr als 30 Bauhausgebäude und -stätten besichtigen, vom ersten Klassenzimmergebäude in Weimar über den Ausstellungsraum KUNSTPavillon in Eisenach bis zur originalen Keramikwerkstatt in Dornburg.

Nach sechs Jahren verlegte Gropius die Schule nach Dessau. In dieser Zeit betonte er die Bedeutung des Designs für die Massenproduktion. Ab 1928 verlagerte sich der Fokus unter der Leitung von Hannes Meyer auf das Entwerfen für das soziale Wohl. Der dritte und letzte Direktor der Schule, Ludwig Mies van der Rohe, übernahm 1930 die Leitung und verlegte die Schule 1932 nach Berlin. Ein Jahr später zwang die NSDAP die Schule 1933, ihre Türen zu schließen 14 kurze Jahre lang verbreiteten Bauhaus-Studenten und -Meister ihre Lehren, die andere avantgardistische Bewegungen in ganz Deutschland und der Welt beeinflussten und inspirierten. Kurz gesagt, die Schule hat das Design so geändert, wie wir es kennen.

Anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Bauhauses in diesem Jahr feiern Städte, Museen und Stiftungen in ganz Deutschland die tiefgreifende Wirkung der Schule. Von einer Ausstellung über Lampen bis zu Kanutouren, die von den 1920er Jahren inspiriert wurden, sind hier 18 Veranstaltungen und Ziele, die Sie nicht verpassen sollten.

Die große Tour der Moderne

Wann: Laufend
Wo: ganz Deutschland
(Bild: Teepott Warnemünde. Bildnachweis: Francesco Carovillano / DZT eV / DZTB)

Die vom Bauhausverband Deutschland organisierte Grand Tour of Modernism zeigt 100 bedeutende Gebäude der Moderne und des Bauhauses im ganzen Land. Von der schönsten Kohlengrube der Welt über ein Kloster mit einem Swimmingpool unter der Kirche bis hin zu einem Restaurant in Form einer Teekanne am Meer unterstreichen die Sehenswürdigkeiten die vielfältigen Formen und Größen der Moderne. Die meisten Sehenswürdigkeiten sind für die Öffentlichkeit zugänglich und können mit der Bahn, dem Auto oder dem Fahrrad besichtigt werden. Wählen Sie aus sieben thematischen Unterprogrammen oder erstellen Sie Ihre eigene Tour.

Drei Museen in Weimar und Dessau geöffnet

Was: Bauhaus Museum Weimar, Haus am Horn und Bauhaus Museum Dessau
Wann: Frühling bis Herbst
Wo: Weimar, Dessau
(Bild: Haus Am Horn. © Guido Werner / Weimar GmbH)

Am 6. April wurde in Weimar ein brandneues, fünfstöckiges Bauhaus-Museum eröffnet. Das kubische Gebäude wurde von der deutschen Architektin und Professorin an der Bauhaus-Universität, Heike Hanada, entworfen und ist das neue Zuhause der ältesten Bauhaus-Sammlung der Welt mit insgesamt 13.000 Objekten. Zu den Highlights der Sammlung zählen die Glasteekanne von Marianne Brandt und der Lattenstuhl von Marcel Breur. Die Eröffnungsausstellung "Das Bauhaus kommt aus Weimar" beleuchtet die Aktualität des Bauhauses von damals und heute, indem sie die Fragen und Vorstellungen der Bauhausmitglieder, vor allem die Frage "Wie wollen wir zusammenleben?" Zusammen mit dem Neuen Museum, das im April mit einer ständigen Sammlung frühneuzeitlicher Kunst wiedereröffnet wurde, bildet das Bauhaus-Museum das Herzstück des neuen Modernism Quarter in Weimar, eines Netzwerks modernistischer Orte vom 19. Jahrhundert bis heute.

Das nahe gelegene Am Horn House, ein UNESCO-Weltkulturerbe, wird nach Renovierungsarbeiten am 18. Mai wiedereröffnet. Das Am Horn House wurde von dem Maler Gerhard Muche als Musterhaus für die Bauhaus-Ausstellung von 1923 entworfen und ist das erste und einzige Beispiel für Bauhaus-Architektur in Weimar. Das renovierte Museum wird dem Haus von 1923 ähneln, einschließlich der Rekonstruktion ehemaliger Möbel.

Ab dem 8. September wird auch in Dessau ein brandneues Bauhaus-Museum eröffnet. Das von dem in Barcelona ansässigen Architekturbüro González Hinz Zabala errichtete Gebäude aus Glas und Stahl, das sich gegen 831 andere Bewerber bewarb, ist der erste Raum, in dem die gesamte Sammlung der 49.000 Objekte der Stiftung Bauhaus Dessau untergebracht und ausgestellt wird. Die Sammlung enthält unschätzbare Grafiken und Zeichnungen der Bauhaus-Meister.

Bauhaus Imaginista: Noch untot

Wann: Bis zum 10. Juni 2019
Wo: Das Haus der Kulturen der Welt, Berlin
(Bild: Das Haus der Kulturen der Welt. Bildnachweis: MichaelUtech / iStock)

Der Höhepunkt eines einjährigen Forschungsprojekts und einer Ausstellung, die dank des Goethe-Instituts „Bauhaus Imaginista: Still Undead“ um die Welt gereist sind, untersucht, wie Bauhauskonzepte in Asien, Afrika und Amerika übernommen, angepasst und hinterfragt wurden. "Still Undead", das vierte Kapitel des Projekts, verwendet Kurt Schwerdtfegers "Reflected Light Play" als Ausgangspunkt für das Verständnis der Entwicklungen im Kino und in den neuen Medien. Die Ausstellung im Haus der Kulturen der Welt in Berlin ist über 20.000 Quadratmeter groß und zeigt historische Artefakte aus den Bereichen Bauhaus und Moderne sowie seltene Leihgaben und Auftragsarbeiten, die zusammen zeigen, dass die Bauhausphantasie sehr lebendig und gut ist.

Oskar Schlemmer - Das Bauhaus und der Weg zur Moderne

Wann: 28. April - 28. Juli 2019
Wo: Herzogliches Museum, Gotha, Thüringen
(Bild: Gotha Ducal Museum. Bildnachweis: CTHOE via Wikicommons unter CC BY-SA 3.0)

Oskar Schlemmer ist einer der bekanntesten und facettenreichsten Künstler der Bauhaus-Zeit. Der Maler, Bildhauer, Choreograf und Bühnenbildner leitete ab 1920 die Abteilung Wandmalerei und Bildhauerei der Bauhaus-Schule und leitete später die Theaterproduktion und -gestaltung.

"Oskar Schlemmer - Das Bauhaus und der Weg zur Moderne" ist die erste monografische Ausstellung zu Schlemmers Werken in Ostdeutschland mit mehr als 75 Exponaten mit einem Schwerpunkt auf seiner Kunst aus den 1920er und 30er Jahren. Gemälde sowie Bühnen- und Tanzwerke unterstreichen Schlemmers Faszination für den menschlichen Körper sowie technologische und soziale Innovationen. Sehen Sie alles von Wandskizzen bis hin zu Artefakten, die von seiner legendären Triadic Ballet- Performance aus den 1920er Jahren inspiriert wurden, die ein Google Doodle im September 2018 als „knollige mechanische Kreaturen mit Metallmasken“ beschrieb. Werke seiner Zeitgenossen, darunter László Moholy-Nagy, Andor Weininger und Wassily Kandinsk, wird auch vorgestellt.

Wilhelm Wagenfeld: Lichter

Wann: 24. Mai - 27. Oktober 2019
Wo: Wilhelm Wagenfeld Haus, Bremen
(Bild: Wilhelm Wagenfeld House. Bildnachweis: Ballupoenen via Wikicommons unter CC BY-SA 3.0)

Zu den bekanntesten Objekten aus der Bauhaus-Zeit gehört die Wagenfeld-Lampe von 1924. Entworfen von Wilhelm Wagenfeld, einem Studenten des Bauhauses von 1923 bis 1925, besitzt es einen Schirm aus Opalglas und einen Pfosten aus vernickeltem Stahl. Als sich das Bauhaus Weimar 1925 auflöste, schloss sich Wagenfeld dem Deutschen Werkbund an und entwarf im Laufe seiner Karriere unzählige Haushaltsgegenstände. Er bevorzugte Glas und Edelstahl als Materialien für zeitlose und praktische Designs.

Das neoklassizistische Wilhelm-Wagenfeld-Haus, ein nach dem berühmten Bremer benannter Ausstellungsraum, zeigt eine Ausstellung über Wagenfeld-Lampen, die den Einfluss des Bauhauses auf die Werke des Künstlers von den 1950er bis in die 1970er Jahre sowie den Einfluss von Wagenfelds Arbeiten auf zeitgenössische Lampendesigns untersucht .

Karte 2019: Bauhausverbund Krefeld

Wann: Bis 26. Oktober 2019
Wo: Krefeld, Nordrhein-Westfalen
(Bild: Krefeld Pavillon von Thomas Schütte. Bildnachweis: Michael Dannenmann / Projekt MIK eV)

Nach der Schließung der Bauhaus-Schule wanderten 25 ehemalige Mitglieder auf der Suche nach Arbeit nach Krefeld, damals das Herz der deutschen Seiden- und Samtindustrie. Sie fanden Arbeitsplätze für die Textilfabriken der Stadt, unterrichteten an der örtlichen Schule für Textildesign und entwickelten neue Gebäude in der Stadt. Zu den bekanntesten Bauhausbewohnern der Stadt zählen der Architekt Ludwig Mies van der Rohe, der letzte Bauhausdirektor, und die Designerin Lilly Reich. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums hat der zeitgenössische Künstler Thomas Schütte einen Pavillon neben den Wohnhäusern Mies 'Esters und Lange entworfen, um historische Dokumente und Filme aus der Bauhaus-Zeit in Krefeld zu präsentieren. Führungen vom Pavillon aus und durch die Stadt führen die Besucher an bedeutenden Bauhausstandorten vorbei, von den von Mies und seinen Schülern entworfenen Gebäuden bis zu ehemaligen Standorten der Textilindustrie.

Stadt Weißenhof: Geschichte, Gegenwart und Zukunft einer Stadt

Wann: 7. Juni - 20. Oktober 2019
Wo: Stuttgart, Baden-Württemberg
(Bild: Staatsgalerie Stuttgart. Bildnachweis: kuelcue / iStock)

Lust auf einen Spaziergang auf den Spuren von Ludwig Mies van der Rohe oder Oskar Schlemmer? Diesen Sommer wollen Sie nach Stuttgart. Als frühes Vorbild für die moderne Stadtentwicklung diente die Stuttgarter Siedlung Weissenhof, die 1927 von 17 deutschen Werkbund-Architekten unter der Leitung von Mies entworfen wurde. Von Juni bis Oktober werden sich internationale Künstler in Zusammenarbeit mit der Staatsgalerie Stuttgart mit Bauhuas-Gebäuden und Orten befassen, die von ihren Schülern und Meistern in und um die Stadt besucht wurden, um den Einfluss der berühmten Designschule erneut zu untersuchen.

Unsichtbare Räume

Wann: 26. April - 3. November 2019
Wo: Dessau, Sachsen-Anhalt
(Bild: Hollow Weir in der Stadt Dessau. Bildnachweis: Denise Hasse / iStock)

Dessau, die zweite Heimat der Bauhaus-Schule, zieht in diesem Jahr alle Register. Zu den Jubiläumsfeiern zählt vor allem eine Freilichtausstellung, die Dessau in seiner Bauhaus-Zeit von 1925 bis 1932 zeigt. Während dieser sieben Jahre hätten Bauhaus-Möbel Cafés und Parkpavillons ausgestattet, Bauhaus-Grafikdesign hätte Broschüren und Schaufenster geschmückt, und Bauhaus-Studenten und -Meister hätten ihre Freizeit mit dem Kanufahren auf der Elbe verbracht. "Invisible Spaces" kartografiert nicht nur Orte, die mit der Bauhaus-Ära verbunden sind, sondern bietet auch Freizeitaktivitäten wie Kanutouren und Klaviermusik der Komponisten Satie und Stuckenschmidt, um den Geist des Dessau der 1920er-Jahre wiederzubeleben.

Design fürs Leben - Bauhaus Design in der DDR

Wann: Bis zum 5. Januar 2020
Wo: Dokumentationszentrum des Alltags, Eisenhüttenstadt, Brandenburg
(Bild: Dokumentationszentrum des Alltags. Bildnachweis: Peter Kaminsky, Berndroth über Wikicommons unter CC BY-SA 4.0)

In der Ausstellung „Design for Life“ des Brandenburger Dokumentationszentrums wird anhand von Alltagsgegenständen untersucht, wie das Konzept „Form meets Funktion“ in die Praxis umgesetzt wurde und wie sich die Wahrnehmungen des Bauhauses im Laufe des 20. Jahrhunderts wandelten: von gut angenommen Zu den Objekten gehören Haushaltsgegenstände und Möbel sowie Grafik- und Produktfotografie, außerdem werden bekannte Bauhaus-Designer vorgestellt und Entwicklungen in der Architektur und Stadtplanung in ganz Deutschland beleuchtet.

Zwischen Utopie und Anpassung: Das Bauhaus in Oldenburg

Wann: 27. April - 4. August 2019
Wo: Oldenburger Landesmuseum, Oldenburg, Niedersachsen
(Bild: In Memoriam Bauhaus Dessau I (um 1972) von Karl Schwoon. Bildnachweis: Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg / Sven Adelaide)

In diesem Sommer wird das Oldenburger Landesmuseum, dessen Gründungsdirektor als einer der Ersten Bauhausideen durch den Kauf von Objekten für die Sammlung unterstützte, das Erbe von vier Bauhausschülern aus Oldenburg und Ostfriesland untersuchen, die die Schule zwischen 1923 und 1927 besuchten: Architekt Hans Martin Fricke, Designer Hermann Gautel, Maler Karl Schwoon und Designer Hin Bredendieck. Die Ausstellung 2019 untersucht mit ihren Werken und Biografien die Auswirkungen des Bauhauses auf lokaler und regionaler Ebene in Bezug auf Utopie, Anpassung und Auswanderung.

Bauhaus in Sachsen

Wann: Bis zum 4. August
Wo: Grassi-Museum für Angewandte Kunst, Leipzig, Sachsen
(Bild: Grassi Museum für Angewandte Kunst. Bildnachweis: Gunter Binsack / DZT)

Das Grassi-Museum für Angewandte Kunst, in dem Josef Albers 18 berühmte Treppenhausfenster ausgestellt sind, wird die Arbeit der in Sachsen geborenen Bauhausbewohner sowie Meister wie Albers, die dort einige Zeit verbracht haben, untersuchen. Während die Bauhausschule in Leipzig nie existierte, fanden viele Künstler auf Leipziger Messen wie der Grassimesse eine Plattform für ihre Ideen. Galerien und Museen in ganz Sachsen kauften und zeigten künstlerische Arbeiten, und Veröffentlichungen verwendeten zu dieser Zeit Bauhaus-Typografie und Bilder. In der Ausstellung werden auch Arbeiten zeitgenössischer Künstler gezeigt, die im Dialog mit Bauhausobjekten und -themen entstanden sind. So dokumentiert der Fotograf Joachim Brohm die architektonische Umsetzung einer Skizze von Mies van der Rohe.

ABC. Avantgarde - Bauhaus - Corporate Design

Wann: 6. September 2019 - 2. Februar 2020
Wo: Gutenberg-Museum, Mainz, Rheinland-Pfalz
(Bild: Gutenberg-Museum. Bildnachweis: Pedelecs via Wikicommons unter CC BY-SA 3.0)

Haben Sie jemals eine serifenlose Schrift verwendet (denken Sie an Arial oder Helvetica)? Sie haben dem Bauhaus zu verdanken, dass es diese schnörkellose Schrift anstelle von mehr ornamentalen Blackletter-Schriften, die im frühen 20. Jahrhundert in Deutschland verwendet wurden, populär gemacht hat. Zu den vielen Veränderungen, die die Bauhaus-Schule mit sich brachte, gehörten eine neue, minimalistische Herangehensweise an die Typografie sowie ein radikales Überdenken des Layouts von Texten auf einer Seite mit schrägen Überschriften und geometrischen Formen. Ab September zeigt das Gutenberg-Museum, das weltweit bedeutendste Museum für Druckkunst, in Dessau eine Sonderausstellung zur Entwicklung der Bauhaus-Typografie und -Satzkunst zwischen 1925 und 1932.

Reflex Bauhaus: 40 Objekte, 5 Gespräche

Wann: 8. Februar 2019 - 2. Februar 2020
Wo: Die Neue Sammlung, München, Bayern
(Bild: Ludwig Hirschfeld-Mack, Farbkreisel, 1924, Bauhaus Weimar. Bildnachweis: Die Neue Sammlung - Das Designmuseum / A. Laurenzo)

Die 1907 gegründete und 1925 eingeweihte Münchner Neue Sammlung ist das älteste Designmuseum der Welt mit mehr als 100.000 Exponaten aus dem Bereich Produkt- und Industriedesign. Anlässlich des 100-jährigen Bauhausjubiläums zeigt die einjährige Ausstellung „Reflex Bauhaus“ die umfangreiche Bauhaus-Sammlung des Museums, von Anni Albers 'geometrischen Textilien über Marcel Breurs Stahlrohrstühle bis zu Ludwig Hirschfeld-Macks farbenfrohen Kreiselspielzeugen. Fünf zeitgenössische Künstler aus verschiedenen Disziplinen - Design, Poesie, Architektur, Musikkomposition und Kunst - haben Vergangenheit und Gegenwart vereint und Werke für die Ausstellung geschaffen, die von einem Bauhausobjekt ihrer Wahl inspiriert wurden.

Besser leben in Altona: Stadtentwicklung im 20. und 21. Jahrhundert

Wann: Bis zum 24. Juni 2019
Wo: Altonaer Museum, Altona, Hamburg
(Bild: Ellerntorsbrücke, die die Hamburger Innenstadt mit dem Stadtteil Altona verbindet. Bildnachweis: fermate / iStock)

„Better Living in Altona“ bietet bis Ende Juni einen noch nie dagewesenen Einblick in den tiefgreifenden Wandel des Hamburger Bezirks in den letzten 130 Jahren und in den Einfluss der Bauhaus-Architekten auf die städtebaulichen Ideale. Die Ausstellung untersucht zunächst, wie Altona um die Wende des 20. Jahrhunderts mit seinen ersten Mehrfamilienhäusern auf die städtebaulichen Erfordernisse reagierte, und widmet sich dann in den 1920er Jahren den Konzepten der Neuen Sachlichkeit von Gustav Oelsner, Karl Schneider und Friedrich Ostermeir. Die Architektur dieser Bauhaus-Veteranen, die sich stark auf Stahl, Beton und Glas stützten, dominiert nach wie vor das Stadtbild. Weitere Höhepunkte sind ein Blick auf die Wiederaufbaupläne von Ernst May für die Nachkriegszeit von 1954 sowie auf die 1970er Jahre, als die Bürger alte Gebäude selbst renovierten.

Loheland: Gelebte Visionen für eine neue Welt

Wann: 26. September 2019 - 5. Januar 2020
Wo: Vonderau Museum, Fulda, Hessen
(Bild: Vonderau Museum. Bildnachweis: Dr. Bernd Gross über Wikicommons unter CC BY-SA 4.0)

In diesem Jahr feiert auch die Loheländer Schule für Leibeserziehung, Landwirtschaft und Handwerk ihr 100-jähriges Bestehen, deren revolutionärer Geist das Bauhaus widerspiegelte. Die 1919 von Frauen für Frauen gegründete, unerschlossene Schule in Loheland förderte eine gymnastisch-ästhetische Ausbildung, die Sportunterricht, Theater, Musik, Kunst, Handwerk und Landwirtschaft umfasste. In Zusammenarbeit mit der Loheland Foundation präsentiert das nahe gelegene Vonderau Museum ab September Objekte und Dokumente aus der Loheland School von 1919 bis 1934, von denen einige noch nie der Öffentlichkeit gezeigt wurden.

Moderne Galerie des Saarlandmuseums

Wann: Laufend
Wo: Saarland Museum Moderne Galerie, Saarbrücken, Saarland
(Bild: Große Gaia- Skulptur außerhalb der Modern Gallery des Saarland-Museums. Bildnachweis: EPei via Wikicommons unter CC BY-SA 3.0)

Die Saarland Modern Gallery ist eines der bedeutendsten Museen für zeitgenössische Kunst in Deutschland. Es wurde zwischen 1962 und 1976 vom Architekten Hanns Schönecker entworfen, der von Bauhaus-Idealen der Einfachheit beeinflusst wurde. Es beherbergt eine Sammlung, die den heutigen Impressionismus mit Schwerpunkt auf französischen und deutschen Werken umfasst. Höhepunkte sind der Nachlass des amerikanisch-ukrainischen Avantgarde-Bildhauers Alexandar Achipenko, eine umfangreiche Grafiksammlung aus der Berliner Secession, dem deutschen Expressionismus und dem Informel sowie Fotoarbeiten von Otto Steinert, dem Vater der subjektiven Fotografie.

Wenzel Hablik: Vom Kaffeelöffel zum Raumkunstwerk

Wann: 19. Mai - 11. August 2019
Wo: Wenzel-Hablik-Museum, Itzehoe, Schleswig-Holstein
(Bild: Porträt von Wenzel Hablik um 1923. Public Domain)

Der aus Itzehoe stammende Maler, Designer und Architekt Wenzel Hablik gilt als einer der wichtigsten Vertreter des deutschen Expressionismus. Mit einer Vielzahl von Medien erkundete er die Möglichkeiten eines neuen Industriezeitalters mit fantastischen, farbenfrohen Visionen und extravaganten Raumkonzepten. In diesem Sommer wird eine Sonderausstellung im Wenzel-Hablik-Museum, das die größte Sammlung von Habliks Werken beherbergt, seine Innenarchitekturen und Skizzen in Dialog bringen. Zu den hervorgehobenen Werken gehört ein Gemälde von Habliks ehemaligem Speisesaal, an dessen Wänden und Decke er in farbenfrohen geometrischen Formen malt. Der 2013 restaurierte Speisesaal befindet sich im ehemaligen Wohnhaus und Atelier des Künstlers in der Nähe des Museums und wird im September an zwei Wochenenden für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Bunt Stube Buch- und Bastelladen

Wann: Laufend
Wo: Ahrenshoop, Mecklenburg-Vorpommern
(Bild: Bunte Stube. Bildnachweis: J.-H. Janßen über Wikicommons unter CC BY-SA 4.0)

Dieses kleine Geschäft der Familie Wegscheider ist seit den 1920er Jahren das kulturelle Herz von Ahrenshoop, einem malerischen Dorf an der Ostsee. Nachdem der Maler und Grafiker Hans Grass, ein Freund seiner Familie, 1921 die Wegscheiders besuchte, entschloss er sich, bei ihnen einzuziehen. Um die Lebenshaltungskosten zu decken, eröffneten die Wegscheiders im folgenden Jahr ein Geschäft auf dem Grundstück, für das Grass Holzdosen und -stoffe bemalte. Das Geschäft boomte, und 1929 entwarf der Bauhaus-Architekt Walter Butzek die heute ikonische rot-weiße Erweiterung. In den 30er Jahren gab es im Laden sogar einen Friseursalon und Modeschauen. Heute können Besucher in der Bunten Stube in einer robusten Sammlung regionaler Literatur stöbern und alles kaufen, von Kunst bis zu Naturwaren, Kleidung und Schmuck.

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