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Wirbelstürme und die Farbe der Ozeane

Kleine Kinder zeichnen das Meer als blau, aber die Meere sind komplexer in der Farbe. Sie können ein reiches Türkis sein, wie das flache Wasser der Bahamas, oder ein dunkelgrünes Blau, fast schwarz, mitten in den tiefen Ozeanen. Tiefe und Leben, insbesondere Phytoplankton, beeinflussen die Farbe des Ozeans. Es geht nicht nur um Kinderzeichnungen. Eine neue Studie, die in Kürze in Geophysical Research Letters veröffentlicht wird, besagt, dass die Farbe des Ozeans die Entstehung von Wirbelstürmen beeinflussen kann.

Forscher der National Oceanic and Atmospheric Administration führten Simulationen von Taifunen im Nordpazifik durch und stellten fest, dass blaues Wasser zu weniger Stürmen führte. Blaueres Wasser ist Wasser mit weniger Phytoplankton und weniger Chlorophyll. Es ist auch klareres Wasser, das das Sonnenlicht tiefer eindringen lässt und die Oberfläche kühler macht. In den Simulationen lösten sich Stürme, die sich in der Nähe des Äquators bildeten, auf, als die pazifischen Gyres - Teile des Ozeans, die sich in riesigen Kreisen drehen - kein Phytoplankton hatten, wenn sie sich nach Norden über das kühlere Wasser bewegten. Diese Stürme, die sich gebildet haben und andauern, blieben in der Regel in der Nähe des Äquators und trafen nahe gelegene Länder, darunter die Philippinen, Thailand und Vietnam.

Wissenschaftler sind sich nicht sicher, was mit dem Phytoplankton des Ozeans passiert. Einige Studien haben gezeigt, dass das globale Phytoplankton im letzten Jahrhundert aufgrund des Klimawandels zurückgegangen ist, während andere in jüngerer Zeit einen Anstieg festgestellt haben. Aber niemand erwartet, dass das gesamte Phytoplankton wie in den Simulationen verschwindet. Das ist eine gute Sache, denn unabhängig von der Auswirkung einer Zunahme oder Abnahme dieser winzigen Organismen auf Stürme haben wir noch größere Probleme, wenn wir Phytoplankton, die Basis des ozeanischen Nahrungsnetzes, verlieren.

Wirbelstürme und die Farbe der Ozeane