An diesem Punkt scheint klar zu sein, dass wir alle nur Sklaven von Mikroben sind. Unser Mikrobiom macht uns in vielerlei Hinsicht zu dem, was wir sind, und Mikroben können ihre Opfer sogar zu Zombies machen. Hier ist ein kürzlich entdecktes Beispiel - eine besonders seltsame Art und Weise, wie Bakterien das Leben eines Tintenfischs verändern.
Das Bakterium Vibrio fischeri hat eine symbiotische Beziehung zum Hawaii-Bobtail-Tintenfisch. Der Tintenfisch ist nachtaktiv und beruht auf der Biolumineszenz von Bakterien. Diese Beziehung ist für beide Seiten von Vorteil. Die Bakterien erhalten einen Lebensraum, Nahrung und helfen bei der Fortpflanzung. Der Tintenfisch bekommt eine schöne Lichtshow, die hilft, ihn vor Raubtieren zu tarnen.
Es stellt sich jedoch heraus, dass die Lichter von V. fischeri mehr als nur den Tintenfisch vor hungrigen Gleichaltrigen verbergen. Anscheinend haben diese Lichter etwas mit dem Tagesrhythmus des Tintenfischs zu tun und helfen zu regulieren, wann er aufsteht und wann er schläft. Holly Bik bei Deep Sea News erklärt:
Das ist verrückte, aber total coole Biologie - es ist vergleichbar mit uns Menschen, die probiotischen Joghurt trinken müssen, um schlafen zu können. In diesem hypothetischen Szenario würde unser eigener Körper nicht wissen, wann er alleine schlafen sollte, da der Schlaf erst dann ausgelöst wird, wenn unser Körper die korrekten Signale von Bakterienproteinen erkannt hat.
Es wird noch seltsamer. Laut Discovery News haben der Tintenfisch und die Bakterien einen seltsamen Tageszyklus. Biologen glauben, dass der Tintenfisch jeden Morgen 95 Prozent der Bakterien und einige seiner eigenen Zellen ausspuckt, um sie zu füttern. Die ausgestoßenen Bakterien werden von jüngeren Tintenfischen aufgenommen, während sich der Erwachsene im Sand niederlässt, um zu schlafen und eine neue Charge von V. fischeri zu züchten, die erst dann glüht, wenn sie eine bestimmte Konzentration erreicht.
Während wir Menschen von unseren Mikroben abhängig sind, kann der Tintenfisch ohne seine bakteriellen Freunde für Licht leben. Aber wer möchte nicht gerne funkeln, wenn er abends ausgeht?
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