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Abnehmen macht gesund - aber nicht unbedingt glücklich

Für übergewichtige und fettleibige Menschen bietet das Abnehmen deutliche gesundheitliche Vorteile. Der Blutdruck sinkt, ebenso wie Trygleceride, die fetten Cholesterine, die die Blutströme verstopfen können. Das Risiko für Herzerkrankungen ist geringer.

Aber während Gewichtsverlust ein klares Plus für die körperliche Gesundheit ist, ist die geistige Gesundheit ein düstereres Thema. Nach den Ergebnissen einer kürzlich in PLoS One veröffentlichten Studie scheint der Gewichtsverlust in einigen Fällen sogar mit Depressionen verbunden zu sein.

In der Vergangenheit haben klinische Studien zur Gewichtsreduktion gezeigt, dass Menschen glücklicher sind, wenn sie Gewicht verlieren. Wie die Autoren dieser neuen Studie am University College in London betonten, handelt es sich jedoch um kontrollierte, unterstützende Umgebungen. Es könnte sein, dass die moralische Unterstützung, nicht der Gewichtsverlust selbst, die Stimmung der Menschen verbessert.

In dieser neuen Längsschnittstudie analysierten die Forscher Daten, die über einen Zeitraum von vier Jahren von fast 2.000 übergewichtigen und adipösen Erwachsenen im Vereinigten Königreich im Alter von über 50 Jahren erhoben wurden. Diejenigen, die mehr als fünf Prozent ihres ursprünglichen Körpergewichts verloren hatten, gaben an, sich mit größerer Wahrscheinlichkeit depressiv zu fühlen.

Depressionen selbst können jedoch zu Gewichtsverlust führen, weshalb die Forscher Personen kontrollierten, die an klinischen Depressionen oder anderen schwerwiegenden Krankheiten litten. Sie kontrollierten auch Personen, die in den letzten vier Jahren einen extremen Verlust erlitten hatten, beispielsweise den Tod eines Ehepartners. Nach Anwendung all dieser Kontrollen stellten sie fest, dass die Menschen, die Gewicht verloren hatten, mit etwas mehr als 50 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit depressiv waren als diejenigen, die dies nicht getan hatten.

Dies bedeutet nicht, dass das Abnehmen Depressionen verursacht, betonen die Autoren. Es könnte sein, dass die Menschen sich aufgrund der ständigen Belastung, auf ihr Lieblingsessen verzichten zu müssen, deprimiert fühlten oder dass sich ihre Stimmung ausgleichen würde, nachdem sie ihr Gewichtsverlustziel erreicht hatten. Auch wenn die Ursache der Depression unklar ist, schreibt das Team, dass die Ergebnisse eine Botschaft aussenden, dass "die Menschen nicht damit rechnen sollten, dass der Gewichtsverlust sofort alle Aspekte des Lebens verbessert".

Abnehmen macht gesund - aber nicht unbedingt glücklich