Für uns alle symbolisiert der verzierte Kuchen einen besonderen Anlass: einen Geburtstag, ein Jubiläum, eine Hochzeit oder einen Abschluss. Süßwaren können aber auch eine Kunstform sein.
Die Autoren Per Ola und Emily d'Aulaire lernten gemeinsam mit der Konditorin Jacques Torres die Geheimnisse der Herstellung von Süßwaren im Vier-Sterne-Restaurant Le Cirque in New York.
Natürlich hat Zucker in allen Formen immer den Gaumen erfreut, angefangen mit Datteln und Honig in alten Zeiten. Kuchen, die im Mittelalter serviert wurden, um den Reichtum der Oberschicht zu demonstrieren, waren extravagante Kreationen, die mit Überraschungen wie lebenden Tieren, Spaßvögeln und Jongleuren gefüllt waren.
Heutige Konditoren verwenden innovative und einfallsreiche Kombinationen von Aromen und Texturen, um exquisite Desserts herzustellen. Jacques Torres dabei zuzusehen, wie er ein Süßwaren-Meisterwerk schafft, ist wie einem Zauberer bei einer Geburtstagsfeier zuzusehen. Die Umwandlung von Zucker in Kunst erfordert eine Kombination von Fähigkeiten: Glasblasen, Entwerfen, Ingenieurwesen, Chemie, Bildhauerei und natürlich Süßwarenkunst.
Torres macht seine Arbeit einfach, aber er arbeitet sechs Tage die Woche, bis zu 16 Stunden am Tag. Er ist der Star einer neuen Fernsehserie und steht kurz davor, in der hochmodernen Konditorei zu arbeiten, die er für den neuen Le Cirque entworfen hat. Aber seine Hauptbelohnung, sagt Torres einfach, "ist ein glücklicher Kunde - und ein leerer Teller."
Torres fertigt aus einem Stück Zucker einen zarten Schwan: Er erhitzt, kühlt und formt ihn zu einer Kugel, dann bläst er Luft hinein und formt einen Körper, einen Hals und einen Kopf. Als nächstes schneidet und formt er einen Flügel. Eine Wärmefackel hält den Zucker weich und geschmeidig, sodass Federn angebracht werden können. Sobald der Schwan geformt ist, malt Torres Augen und Schnabel auf die schöne Kreatur, die auf einer Hochzeitstorte zu sehen sein wird.