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Experten jäten Betrügerporträts von Mozart aus

Unsere Vorstellung davon, wie Wolfgang Amadeus Mozart ausgesehen hat, ist möglicherweise geprägt von Einflüssen wie dem Film Amadeus oder den Verpackungen von Kugeln candy. Einige Forscher nehmen diese Suche jedoch sehr ernst, um das Gesicht des Komponisten festzuhalten. In Salzburg haben Experten mutmaßliche Porträts durchkämmt, Betrüger aus dem Weg geräumt und legitime bestätigt. Die New York Times berichtet:

Ein Porträt, das lange für Mozart gehalten wurde, stellte sich als jemand anderes heraus. Es wurde bestätigt, dass ein verdächtiges Bild von ihm war. Und ein drittes Porträt, das als unvollständig erachtet wurde, bestand tatsächlich aus einem fertigen Stück, das auf eine größere Leinwand aufgepfropft war.

Die Forscher, die Teil der Internationalen Stiftung Mozarteum sind, wollen die romantisierten Vorstellungen von Mozarts Aussehen beseitigen - die Bilder eines jungen Mannes mit weißer Perücke und roter Jacke, der am Klavier sitzt.

Es ist bekannt, dass zu Mozarts Lebzeiten vierzehn Bilder des Musikers existieren. Um eine genauere öffentliche Darstellung des Künstlers zu ermöglichen, zeigt die Stiftung 12 dieser Werke.

Die Ausstellung spricht eine Sehnsucht innerhalb der Lebenden an, die Vergangenheit zu kennen, indem sie das Gesicht von jemandem kennt, dessen Arbeit in unserer Zeit so kraftvoll weiterlebt.

Ein langjähriges Mozart-Porträt wurde jedoch herausgeschmissen. 1924 kaufte die Stiftung bei einem britischen Kunsthändler ein Gemälde eines Jungen, der ein Vogelnest neben einem Tisch mit einem offenen Buch darauf hielt. Auf dem offenen Buch stand „WA Mozart 1764“, vermutlich für „Wolfgang Amadeus“. Mozart ging jedoch zu Lebzeiten selten an „Amadeus“ und bevorzugte stattdessen die deutsche Form des Namens „Gottlieb“. Zweifel an der Echtheit des Gemäldes hielten an und wurden bestätigt, als sich herausstellte, dass die Inschrift Jahre später hinzugefügt wurde - wahrscheinlich um 1906.

Ein Porträt auf Schildpatt-Schnupftabakdose stellte sich jedoch als das Gegenteil heraus. Die Schachtel wurde 1956 erworben und zeigt ein Engelsgesicht mit lockigem Haar und dunklen Augen. Die Inschrift lautet "Johann Mozart, 1783" - der Vorname des Komponisten. Die Stiftung fand ein Dokument, in dem bestätigt wurde, dass Mozart eine solche Schnupftabakdose besessen und sie einem Freund geschenkt hatte, dessen Bruder daraufhin eine Miniatur von Mozart malte. Es gilt heute als das einzige frontale Porträt von Mozart, das nach 1781 existiert.

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